DIE GESCHICHTE DES KREFELDER STAMMTISCH

Ein Stammtisch? Viele Leute werden sich diese Frage sicherlich stellen und erst einmal nichts damit anfangen können. Wer kommt schon auf so eine Idee und vor allem warum?

Andere Personen (weiblichen Geschlechts) werden wiederum denken: „Määääänneeeeer!" Nichtsdestotrotz sollte man(n) sich mal ernsthaft Gedanken über den Begriff „Stammtisch" bzw. „Stamm" machen. Im weltbekannten Bertelsmann Lexikon steht dazu folgendes: „Stamm, in der Völkerkunde eine größere Gruppe von Menschen, die sich von ihrer Umgebung durch Gemeinsamkeit von Sprache, Sitte, Brauch, gesellschaftl. Einrichtungen und stoffl. Kulturbesitz abhebt..."

Mit anderen Worten kommen bei einem Stammtisch Menschen zusammen, die viele Gemeinsamkeiten haben und eine geschlossene Einheit bilden. Doch wie ist nun die Idee entstanden, den Krefelder Stammtisch zu gründen?

Als im Jahre 2001 nach den beiden grandiosen Champions League Halbfinalspielen gegen Real Madrid feststand, dass der FC Bayern München den Einzug ins Finale geschafft hatte und aufgrund dieser Tatsache erneut die Chancen bestanden, den Pott zum insgesamt vierten Male zu gewinnen, kam von einigen männlichen Wesen der Einfall, einen Fußballabend zu organisieren. Ein Grillabend im Garten mit einem kühlen Fässchen Bier und einem riesigen Fernseher, allerdings nur mit Männern. Als dies einige weibliche Personen mitbekamen, die sich vorher nicht annähernd für diesen Sport interessierten, geschweige denn Fußball richtig schreiben konnten, fühlten sie sich angegriffen bzw. konnten sie einfach nicht akzeptieren, dass sich Männer zu einem Fußballabend treffen, wir sprechen hierbei von einem "Fußballabend", um die Sau herauszulassen und zu fachsimpeln.

Einige Zeit später verbrachten Christian, Florian, Manuel und Marco den Abend im Krefelder Bistro "Quincy". Gesprächsthema war natürlich auch der vorher beschriebene Vorfall, der zum wiederholten Male Kopfschütteln über das Verhalten der oben angesprochenen Personen hervorrief. Die vier Personen waren sich einig, dass es auch mal möglich sein muss, sich in einer Männerrunde zu treffen, um dann über Dinge reden zu können, die andere Personen, insbesondere Frauen, nicht unbedingt mitkriegen sollten. Zudem sollte der Alkohol- bzw. Bierkonsum in vollen Zügen genossen werden, ohne sich dabei Gedanken über Verhaltenskriterien machen zu müssen. Daraufhin kamen Florian und Marco auf die Idee, einen monatlichen Männerabend einzuführen. Marco erinnerte sich daran, dass es vor allem in Bayern üblich ist, einem sogenannten Stammtisch anzugehören. Dieser Vorschlag stieß bei den anderen sofort auf Anklang.

Somit wurde an diesem Freitag, näher gesagt am 18. Mai 2001 um 23.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, der Krefelder Stammtisch gegründet. Die vier "Gründungsmitglieder" Florian "Elm", Christian "Bobby", Manuel "Floppy" und Marco "Joens" einigten sich dabei auf die Krefelder Kneipe "Krähe" als Stammtischlokal und machten sich danach sofort an die Arbeit, eine Verfassung zu erstellen, die die Philosophie des Stammtisches widerspiegeln sollte. Am Samstag, dem 7. Juli 2001 um 20.00 Uhr war es dann soweit und die erste offizielle Sitzung des Krefelder Stammtisches konnte in der "Krähe" abgehalten werden. Seit diesem Zeitpunkt findet jeden ersten Freitag im Monat jeweils ein Stammtisch statt. Nachdem die "Krähe" den Stammtisch dann leider nicht überlebte, wechselte man die Lokalität und schlug das Zelt im weltbekannten "Take46" auf, dem wohl gemütlichsten Wohnzimmer Krefelds und einem Wirt, der besser nicht zum Stammtisch passen könnte. Im Lauf der Zeit entwickelte sich die Idee, dass über das Jahr verteilt diverse Lokalitäten ausgesucht und besucht werden, um den frischen Wind in den eigenen Reihen zu erhalten. Im Jahre 2017 wurde leider unser geliebtes Take46 dauerhaft geschlossen, da unser Stammtischwirt es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen konnte.

So blieb schlussendlich die Rotation bestehen, die uns inzwischen an die entlegensten Ecken und in überraschendsten Läden gebracht hat. Ziel ist es nach wie vor, die Gemeinschaft bzw. den Zusammenhalt des Stammtisches zu bewahren und das Leben in vollen Zügen zu genießen...

Auf dass der Krefelder Stammtisch uns noch für lange Zeit erhalten bleibt!